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  • AutorenbildChiara

22 Stunden in Honolulu, Hawaii

Am Morgen von unserem Flug von New York nach Honolulu, Hawaii erwachten wir müde in der Check In Halle des JFK Flughafens. Menschen mit ihren vollgepackten Koffern schoben sich hektisch an uns vorbei, während wir angelehnt an ein Glasgeländer versuchten wach zu werden.

Wir packten unsere Sachen zurück in den Rucksack und begaben uns zum Check In von Hawaiian Airline.

Dort gaben wir unser Gepäck auf und machten uns danach auf die Suche nach einem bezahlbaren Frühstück. Schließlich wurden wir bei Dunkin Donuts fündig. Vor dem Flughafen Gebäude genoßen wir ein letztes Mal die frische Luft zusammen mit einer Zigarette, bevor wir durch die Sicherheitskontrolle gingen.

In den USA ist es so, dass man bei der Kontrolle unter anderem seine Schuhe ausziehen muss, egal ob Sneaker, Stiefel oder Schlappen. Während ich mich über diesen Beweggrund wunderte, ergriff ich meine abgelaufenen Vans aus der Schale und betrachtete sie genauer. Die Schuhe mussten bereits zwei mal an vier Stellen mit Sekundenkleber geklebt werden, damit sie sich nicht auflösen. Die Löcher an den Seiten, wo der Stoff sich vom Gummi gelöst hatte, waren so groß gewesen, dass man leicht hätte etwas darin verstecken können. Und auf einmal war der Beweggrund für das Schuhe ausziehen klar.


Unser Flug dauerte 11 Stunden. Wir müssen hier wohl kaum erwähnen, dass wir natürlich nicht extra für mehr Beinfreiheit bei den Sitzplätzen bezahlt hatten. So saßen wir in der Mitte des Fliegers und hinter Timo saß ein frisch gebackener Vater mit genauso langen Beinen wie Timo sie hat. Noch bevor der Flieger gestartet war, hatte sich der Herr bei Timo beschwert, er möge bitte nicht seinen Sitz zurück kippen. Die beiden begannen zu diskutieren. Jeder Passagier in einem Flugzeug hat das Recht seinen Sitz nach hinten zu kippen, sonst wären die Sitze wohl kaum verstellbar, oder nicht?

Aus Angst die Situation würde eskalieren, rief eine der Stewardess einen Sicherheitsmann um die Streitigkeit zu schlichten. Da der Flieger noch nicht gestartet war, mussten beide ihren Sitz wieder gerade stellen, das war die vorerstige Lösung. Nachdem das Essen serviert wurde, dürften beide ihren Sitz nach Hinten stellen.


Der Flieger fuhr los, wurde immer schneller und erhob sich schließlich in die Lüfte.

Bei so langen Flügen sind Getränke, Essen und kleine Snacks zwischendurch umsonst, was wir gnadenlos ausgenutzt haben. Zwischen kleinen Nickerchen und Filmen fragten wir immer wieder nach Nachschub. Auf halber Strecke des Fluges eskalierte es schließlich erneut zwischen dem Herren und Timo. Der Mann begann mit seinen Knien den Sitz mitsamt Timo nach vorne zu drücken und ihn damit wieder in eine aufrechte Position zu manövrieren. Timo sagte ihm, er solle sich beruhigen, er erwiderte Timo würde ihn absichtlich provozieren und er bräuchte seinen Platz. Wenn er ein Problem hätte, solle er sich an die Stewardess wenden.

Genau das machte er auch, nachdem er zwei Mal durchgeatmet hatte. Dort fragte er nach ob noch andere Plätze frei wären auf die wir ausweichen könnten, damit die Situation für den restlichen Flug de-eskaliert. Timo kam zurück und informierte den Mann, das wir nun umziehen würden, was für beide Parteien die anscheinend beste Lösung wäre und man so die Situation erwachsen regeln könnte.

Während wir für den restlichen Flug die Ruhe in der letzten Reihe genossen, kamen mehrere Passagiere vorbei um Timo zu sagen, dass er richtig gehandelt hatte und er ein netter Mensch sei.



In Honolulu angekommen konnten wir diesmal ohne Immigration Kontrolle direkt zur Gepäckausgabe gehen. Wir sammelten unsere Rucksäcke ein und loggten uns ins kostenlose W-Lan des Flughafens ein. Es war bereits später Nachmittag, 16 Uhr. Da wir die letzte Nacht bereits am Flughafen übernachtet hatten, überlegten wir ob es nicht Sinn machen würde für eine Nacht in eine Unterkunft zu investieren. Vor antritt der Reise hatten wir bereits schon Mal nachgeschaut, uns dann aber dagegen entschieden, da die Preise bei 120$/ Nacht begannen.

Wir überlegten hin und her, auch ob es Sinn machte zu campen. Nach einer kurzen Recherche erfuhren wir allerdings, dass man zum campen eine Genehmigung benötigt, auch für den Campingplatz. Somit wurde diese Idee auch schnell wieder verworfen.

Wir entschlossen uns erstmal den Bus nach Waikiki zunehmen und dort weiter zu überlegen was wir machen. Der Bus fuhr uns direkt vom Flughafen an den Strand. Natürlich machte er dabei einen Schlenker durch die Innenstadt von Waikiki: Vorbei an Chinatown, welches aus mit Holzbrettern geschlossenen Läden bestand, durch Straßen die mit selbstgebauten Zelten von Obdachlosen auf den Bürgersteigen geschmückt war und weiter an Banken und Hochhäusern vorbei. Am Strand angekommen, kauften wir uns in dem dahinter gelegenen Einkaufszentrum ein Sixpack Bier und setzten uns mit unseren Rucksäcken an den Strand um den Sonnenuntergang anzuschauen.

Um den Strand herum befand sich ein Park mit einzelnen Palmen und perfekt geschnittenen, grünen Rasen. Da es Sonntag war, hatten sich überall im Park Familien nieder gelassen und ihre Stühle und Zelte mitgebracht, um bei einander zu sitzen und Zeit zusammen zu verbringen. Von allen Seiten erschallte Hawaiianische Musik. Wir genossen die ruhige Atmosphäre und überlegten, ob es möglich wäre einfach am Strand zu schlafen.

Nachdem die Sonne untergegangen war, holten wir uns am „Hawaiian BBQ“ Stand etwas zum Abendessen. Als wir schließlich aufgegessen hatten, überkam uns die Müdigkeit. Während Timo ein kleines Nickerchen auf einer Holzbank machte, bewachte ich unsere Sachen.

Als es schließlich 22 Uhr war, packten die Familien im Park langsam ihre Sachen zusammen und fuhren nach Hause. Gleichzeitig erschienen immer mehr Obdachlose, welche im Müll nach Essensresten suchten. Auf einmal ging Sprinkleranlagen an und auch wir mussten von der Holzbank und dem Tisch fliehen.

Wir entschieden uns schließlich den Bus zurück zum Flughafen zu nehmen und eine weitere Nacht am Flughafen zu übernachten. Dort angekommen, mussten wir zum Glück nicht lange suchen um eine ruhige Ecke zu finden, ausgestattet mit gemütlichen Sitzreihen. Wir bauten wieder unser Lager auf und während Timo auf unserer Yoga Matte auf dem Boden schlief, versuchte ich auf dem Sitz zu nächtigen.


So haben wir tatsächlich bis 7 Uhr Schlafen können. Nachdem wir uns auf den Toiletten frisch gemacht und unsere Sachen wieder zusammen gepackt haben, ging ein paar Stunden später unser Flieger los nach Neuseeland.


Wir sitzen gerade im Flugzeug während ich diesen Blogpost schreibe. Bisher ist der Flug soweit es geht angenehm und diesmal auch „nur“ 9 Stunden lang. Jetzt hoffen wir noch das wir ohne Probleme nach Neuseeland rein kommen und werden dann unser Airbnb ausnutzen um unseren Schlaf nachzuholen.


Drückt uns die Daumen!


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