Tulum
Aktualisiert: 4. Aug.
Zu dieser Stadt gibt es gar nicht so viel zu sagen, um ehrlich zu sein ist sie sogar ziemlich langweilig. Tulum gibt es erst seit 50 Jahren, damals war der Ort hier bekannt als Hippie Städtchen, heute sind es Hippies mit Geld. Denn in den letzten 10 Jahren ist Tulum ziemlich expandiert: Entlang der Hauptstraße wurden, und werden immer noch, Hotels, Restaurants und Läden gebaut. Es entwickelt sich langsam aber sicher zum Ableger von Cancun, denn hier ist es ziemlich teuer.

Die Gebäude sind alle wunderschön und in einem mystischen Stil gebaut. Das Highlight der Stadt ist meiner Meinung nach aber der Strand: Weißer Sandstrand mit türkis blauen Meer, überall Palmen und am Ende des Strandes befindet sich eine alte Maya Pyramide.
Der mexikanische Staat Yucatan ist vor alle Dingen für seine vielen Cenoten (Wasserlöcher) bekannt. Diese liegen meist verteilt im Dschungel und sind natürlich Touristen Attraktionen. Für die meisten muss man einen Eintritt von 25€ bezahlen.
Wer unser letztes Video gesehen hat (siehe Link unten), der weiß das wir derzeit in einer Community im Dschungel leben, direkt an einer Cenote die sich Ixchel nennt, 15 Minuten Autofahrt von Tulum entfernt.

Über das Programm WWOOF (wwoof.net) haben wir uns hier als Volunteers beworben und wurden glücklicherweise angenommen. Die Unterkunft wird uns gestellt, dafür müssen wir 15 Stunden die Woche arbeiten. Für kleines Geld gibt es 3 mal täglich Essen. Unsere Arbeit besteht aus Kochschichten (Morgens, Mittags oder Abends) und die restliche Zeit sind wir unter Maintenance Arbeit eingeteilt. Wir reparieren alles was wir können: kaputte Moskitonetze, Türen, Holzrahmen, Treppen oder auch Werkzeug.
Mit uns leben hier noch ca 20 andere Menschen aus verschiedenen Ländern. Hier gibt es viele Deutsche, Mexikaner, Amerikaner, Polen, Litauer, Holländer, Spanier, Engländer und Israelis.
Nicht alle arbeiten als Volunteers, manche sind als Gäste da und mieten hier eine Unterkunft, andere leben hier auch als Resident seit mehreren Jahren.
Die Unterkünfte sind Zelte, Holz- oder Bambushütten, eins schöner als das andere.
Es gibt zwei Küchen, einen großen Aufenthaltsraum und zwei Shala's wo man Yoga oder Sport machen kann. Außerdem leben in der Community drei Hunde, zwei Katzen und eine aggressive Ente, Edwin.
Im Dschungel zu leben ist definitiv nicht einfach. Die ersten zwei Wochen wird man von den Mücken gefühlt aufgegessen, am liebsten mögen sie den Knöchelbereich der Füße. Außerdem gibt es hier noch Pferdefliegen, wenn diese einen beißen schwillt das Körperteil an und juckt höllisch. Berührt man es, so brennt es und tut weh, als hätte man sich gestoßen.
Zu Glück gewöhnt man sich nach einiger Zeit daran. Wir waren am Anfang alles andere als sicher, ob wir es schaffen einen Monat hier zu leben. Nachts ist man ohne Licht aufgeschmissen und das Einschlafen fällt bei den ungewöhnlichen Geräuschen anfangs schwer. Man schwitzt dauerhaft und überall hängt Dreck.

Gleichzeitig erdet dieser Ort einen unfassbar, denn man lebt in Verbundenheit mit der Natur. Das Leben findet hauptsächlich draußen statt, man geht täglich schwimmen und ernährt sich gesund. Anstelle Abends Fernsehen zu schauen, werden Spiele gespielt, gemalt oder Geschichten erzählt.
Regelmäßig gibt es Sharing Circles und morgendliche Meetings, wo alle zusammen sitzen und erzählen wie sie sich fühlen oder es werden wichtige Themen zusammen besprochen und Entscheidungen getroffen. Bedürfnisse werden geäußert und respektiert. Geht es jemandem nicht gut (emotional, mental oder physisch) so wird darauf Rücksicht genommen und der Freiraum damit es bald wieder besser geht.
Man spürt, dass wenn man sich drauf einlässt, hier gut heilen kann und wieder mehr zu sich selber findet.
Schau doch mal bei unserem Video vorbei, was wir hier bisher noch so erlebt haben: