Da saßen wir also in unserer Unterkunft ohne Wasser. Die Nacht hatten wir ganz gut geschlafen, von der langen und stressigen Anreise waren wir völlig fertig gewesen.
Uns war klar, dass wir hier nicht lange bleiben können, denn früher oder später werden wir duschen oder auf Toilette müssen. Wir hatten die Unterkunft über Airbnb gebucht und somit schon im Voraus gezahlt. Chiara kontaktierte den Support von Airbnb um das Geld für die Unterkunft zurück zu bekommen, denn schließlich ist Wasser ein Grundbedürfnis des Menschen!
Gleichzeitig schauten wir nach einer neuen Unterkunft in der Nähe die bezahlbar ist und buchten diese direkt. Also packten wir wieder unsere Sachen und zogen um.
Das war definitiv die richtige Entscheidung gewesen, wir fühlten uns direkt im neuen Airbnb zu Hause und das Wichtigste: es gab fließend Wasser!
Nachdem wir ausgiebig geduscht hatten, zogen wir uns an und gingen los, die Umgebung erkunden. In unseren Urlauben gehen wir meistens einfach zu Fuß drauf los, checken vorher kurz Google Maps und los geht's! Genauso taten wir es auch in Mexico City.
Mexico City ist mit 8,85 Mio Einwohner die fünftgrößte Stadt der Welt und das merkt man schnell wenn man dort ist, denn man kann stundenlang nur gerade aus laufen!
Die Umgebung erinnert stark an Amerika: die Autos, die Straßen und ihre Aufteilung in Blocks, 7/11 Läden an jeder zweiten Ecke und auch die Toiletten und Stromanschlüsse sind dieselben.
Die Bürgersteige sind aufgeplatzt von Wurzeln der umliegenden Gummibäume, die Beete wurden mit Kakteen bestückt und in jeder Straße findet sich ein Veilchen lila blühender Jacaranda Baum, sodass man kurz stehen bleiben muss um seine Schönheit zu bestaunen. Von den Stromleitungen hängen einzelne vereinsamte Stromkabel runter, den man beim gehen ausweichen muss.
Doch zwischendurch findet man auch ein Stückchen Heimat in Mexico. Falls ihr euch jemals gefragt habt, was mit den alten Autos und Bussen aus den 70igern passiert ist: Die sind nun alle in Mexiko! Sowas wie TÜV gibt es hier nicht, denn jeder Vierte fährt hier gefühlt einen Käfer. Auf fast jedem Bus der vorbei fährt steht "Der Volksbus von Volkswagen" und nicht selten kleben deutsche Flaggen auf den Autos. Mit unserem gebrochenen Spanisch haben wir mit einem Mexikaner gesprochen der gerade aus seinem Käfer ausgestiegen ist, den hat er uns direkt stolz präsentiert und viel Unverständliches erklärt.
Nachdem wir uns als erstes jeweils eine Prepaid Karte mit Internet besorgt haben, verbrachten wir die ersten Tage damit durch die Stadt zu schlendern, verschiedene Läden anzuschauen und für uns neues Essen auszuprobieren.
Sobald der Hunger sich meldete, steuerten wir einen Taco Stand an, wo sich bereits einige hungrige Mexikaner versammelt hatten.
"Wenn die Einheimischen dort das Essen lieben, dann muss es gut sein!" ist ein weiterer Reisetipp, den wir euch nur ans Herz legen können.
Das Essen sollte nicht direkt auf dem Boden zubereitet werden, aber alles was einen Grill oder Herd hat, ist in der Regel für unsere Europäischen Mägen in Ordnung. Bisher hatten wir zum Glück keine Magenverstimmungen.
Ob Tacos, Tortillas, Burritos oder Quesadillas, alles wird hier nach belieben mit einer pikanten oder scharfen Salsa Soße verfeinert, getopt von einer frisch ausgepressten Limette.
Das haben wir uns abgeguckt und kochen es nun in unserer Unterkunft nach.
Weil es uns so gut in unserer Unterkunft gefiel, verlängerten wir unseren Aufenthalt dort um ein paar Tage und konnten so in der Woche verschiedene Sehenswürdigkeiten besuchen. Wie zum Beispiel Centro Historico, Lucha Libre oder den Lateinamerikanischen Tower, welcher mit seinen 40 Etagen einen Rundumblick um ganz Mexico City bietet!
Wir merkten allerdings sehr schnell, dass wir dringend Spanisch lernen müssen! Denn ohne ein Wort Spanisch zu sprechen kann man auch schlecht verhandeln und seine Bedürfnisse ausdrücken. So fällt Bus und Taxi fahren für uns leider raus, denn da sind diese beiden Fertigkeiten gefragt. Zum Glück gibt es jedoch Uber: wenn uns die Strecken zu weit sind zum laufen, buchen wir uns eine Fahrt für 69 MXN Pesos im Schnitt, das sind umgerechnet ca 3,40 € und für eine 15 Minuten Fahrt ziemlich günstig. Jeden Morgen lernen wir nun fleißig mit der Duolingo App Spanisch und übersetzen mit Google Translator Gespräche auf Deutsch und umgekehrt, damit kommen wir zurzeit noch sehr gut weiter.
Nach einer Woche Mexico City ging es danach weiter für uns nach Cholula, Puebla.
Falls ihr verfolgen wollt was wir die Woche noch so erlebt haben, dann schaut doch auf unserem Youtube Kanal vorbei:
Am 19. Januar 1978 ging eine Ära in Deutschland zu Ende: Im Werk Emden läuft der letzte bei VW in Deutschland gebaute Käfer vom Band. Fortan wird der Kleinwagen nur noch in Mexico gebaut, bis im Jahr 2003 auch dort Schluss ist. Die Mexikaner stehen auf den Käfer und VW Bus . L.G Reinhard und noch immer viel Spaß